Geschichte

Erstmals erwähnt wurden die Schwedischen Blumenhühner um 1800. Sie entstammen der Provinz Schonen im Süden Schwedens. Als Landrasse entwickelten sich die Schwedischen Blumenhühner in ihrer Heimat auf den Bauernhöfen weitestgehend natürlich und ohne systematische Zucht. Sie passten sich vielmehr an die lokalen Bedingungen an und wurden primär wegen ihrer guten Nutzeigenschaften gehalten. Im Vergleich dazu legt die formelle Rassezucht oftmals mehr Wert auf ein einheitliches Erscheinungsbild und die Selektion der Eigenschaften nach klar festgelegten sowie teils eng gefassten Kriterien.

 

Bis in die 1970er Jahre ging der Bestand der Landrasse dramatisch zurück. Es existierten nur noch um die 500 Exemplare verteilt auf die drei Dörfer Vomb, Tofta und Esarp. Alle heutigen Schwedischen Blumenhühner, deren Erhalt unter großen Anstrengungen von engagierten Züchtern gesichert wurde, entstammen diesen drei verbliebenen Linien. Es ist wahrscheinlich, dass im Laufe der Entwicklung gelegentlich andere Rassen eingekreuzt wurden. Dafür spricht, dass sich die Schwedischen Blumenhühner heute teilweise stark in ihrem Aussehen und den Nutzeigenschaften unterscheiden. So gibt es eher leichtere Schläge, die an Legehühner erinnern, und die ursprünglicheren, schwereren Zweinutzungstypen.

 

Der 1986 gegründete Svenska Lanthönsklubben (“Schwedische Landhühner-Club”) möchte die einheimischen Geflügelarten erhalten. Er unterhält seit 1989 eine Gendatenbank, in der Genmaterial verschiedener gefährdeter Rassen gesammelt wird, und vernetzt die Züchter untereinander. Langfristig soll damit die Reinheit der alten Landrassen gewährleistet werden und eine starke Abweichung vom Ursprungstyp, beispielsweise durch die Einkreuzung anderer Rassen, verhindert werden. Die Schwedischen Blumenhühner erhielten 2001 in Schweden den Genbank-Status und gelten als seltene Rasse. Im Jahr 2016 waren beim Svenska Lanthönsklubben 1449 Tiere erfasst; der Bestand gilt mittlerweile nicht mehr als stark gefährdet.